Foto von Stephanie Witt Loers

Pausentaste on Tour –
INSTITUT DELLANIMA

In unserer Artikel-Reihe geht die Pausentaste in ganz Deutschland auf Tour. Unser Stopp dieses Mal: Bergisch Gladbach. Hier haben wir mit Stephanie Witt-Loers gesprochen, die als Initiatorin und Leiterin das „Institut Dellanima“ betreut.  


Möchtest Du Dich kurz vorstellen? Wie bist Du zum „Institut Dellanima“ und zum Kooperationsprojekt gekommen? Welche Aufgabe bzw. Rolle übernimmst Du dort?

Hallo, ich bin Stephanie, Mutter von inzwischen drei erwachsenen Kindern und eines Sternenkindes, Autorin, Entwicklerin von Tools für die Trauerarbeit, Dozentin, Trauerbegleiterin, Heilpraktikerin (Psychotherapie), Sterbebegleiterin, Leiterin und Initatorin des Instituts Dellanima sowie des gemeinsamen Kooperationsprojekts „Leben mit dem Tod – trauernde Familien begleiten“ des Instituts Dellanima und des DRK. Die Projekte sind meine großen Herzensanliegen. Ich habe sie gegründet, weil ich den großen Bedarf an qualifizierter Unterstützung für Trauernde gesehen habe. Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, sollten in einer solchen Lebenssituation nicht alleine bleiben müssen.

Wann wurde das „Institut Dellanima“ ins Leben gerufen?

Nachdem ich einige Jahre in der Hospizarbeit tätig war, habe ich vor 12 Jahren das „Institut Dellanima“ gegründet, ein Jahr später das Kooperationsprojekt „Leben mit dem Tod“. Über das Institut werden Lesungen, Fortbildungen und Vorträge bundesweit und im Ausland gebucht. Zudem begleite ich Trauernde und arbeite im Institut eng mit Jugendämtern und Kinderheimen zusammen. In Kooperation mit dem DRK bietet das „Institut Dellanima“ über das vollständig durch Spenden finanzierte Projekt „Leben mt dem Tod – trauernde Familien begleiten“ ein vielfältiges, kostenfreies und kombinierbares Angebot für trauernde Kinder, Jugendliche und deren Familien, einschließlich der Großeltern oder anderer Bezugspersonen.

Was ist das Ziel des „Instituts Dellanima“?

In ihrer mit vielfältigen Belastungen gekennzeichneten Lebenssituation möchten wir Kinder, Jugendliche und deren Familien individuell und ressourcenorientiert unterstützen. Dazu gehört, Verständnis und Kommunikation im Familiensystem zu schaffen und auf praktische Hilfen zu verweisen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen soll persönlich zugeschnittene Unterstützung in einem geschützen Raum ermöglicht werden. Ein weiteres Ziel, besonders meiner Autoren- und Dozententätigkeit ist, das Themenfeld „Sterben, Tod und Trauer“ mehr in unser gesellschaftliches Blickfeld zu rücken. Betroffene sollen in ihrem sozialen Umfeld besser verstanden und mehr qualifizierte Unterstützungsangebote auf den Weg gebracht werden.

 

Welche Unterstützungsmöglichkeiten können pflegende Kinder und Jugendliche bei euch bekommen?

Wir begleiten Familien vor dem Tod dann, wenn eine lebensverkürzende Diagnose festgestellt wurde. Das Familiensystem entlasten wir durch Psychoedukation und das Erarbeiten praktischer Hilfen. In Gesprächen über kreative und körperorientierte Angebote werden auch Kinder und Jugendliche mit Pflegeverantwortung individuell begleitet. Gemeinsam werden Strategien erarbeitet, um die Situation bestmöglich zu gestalten. Nach dem Tod sind wir weiter für die gesamte Familie da, in Einzel-, Familien- sowie mit Gruppenangeboten und mit zusätzlichen Möglichkeiten, wie unserem Graffitiprojekt, der Herstellung von Trauerschmuck, dem Nähen von Erinnerungsstücken, Ferienfreizeit, Yoga für Trauernde und vieles mehr.

Wie können Familien bei euch Unterstützung erhalten?

Nach der Kontaktaufnahme wird ein Termin für ein Erstgespräch vereinbart. Betroffene können unsere Arbeitsweise, unsere Räume und uns kennenlernen. Gemeinsam schauen wir, welche Unterstützungsformate für wen im Familiensystem hilfreich sein können und ob andere oder zusätzliche Hilfestellung benötigt wird.

Worauf bist Du besonders stolz?

Es gibt einiges was mich berührt. Zum einen, dass ich seit 11 Jahren ein sehr engagiertes Team von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern habe, insbesondere eine unglaublich tolle Ehrenamtkoordinatorin. Dazu kommt mein „Dreamteam“ in der konkreten Trauerarbeit. Hier könnten wir allerdings noch Unterstützung durch eine Kindertrauerbegleiterin gebrauchen. Vor allem ist es schön, dass wir immer wieder erleben dürfen, dass Kinder, Jugendliche und ihre Familien wieder ins Leben finden können und ihre Lebensfreude zurückbekommen – trotz des erlebten Verlusts. Oft erhalten wir auch nach Jahren Rückmeldungen von Menschen, die sich für unsere hilfreiche Unterstützung bedanken. Das bestärkt uns in unserer Arbeit.

Wie kann man euch am besten erreichen?

Am allerbesten schreibst du uns eine Mail an info@dellanima.de oder sprichst auf den Anrufbeantworter. Wir melden uns immer zeitnah und zuverlässig zurück.