Titelbild des Podcasts "Kopfsalat" mit Sara Steinert und Frank Joung

Zwischen Manie und Depression

Die bipolare Störung ist eine Krankheit der extremen Gegensätze: Betroffene leiden dabei unter Phasen der Manie und der Depression mit sehr gegensätzlichen Symptomen: In der Manie verspüren sie sehr viel Energie, schlafen wenig, sind sehr kontaktfreudig und leiden unter Größenwahn. Darauf folgt die Phase der Depression, die geprägt ist von Energie- und Antriebslosigkeit und häufig auch Suizidgedanken. 

In der neuen Folge des Podcasts Kopfsalat sprechen die Moderator:innen Sara Steinert und Frank Joung mit Dr. Astrid Freisen, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, über die bipolare Störung. Frau Dr. Freisen kennt diese Krankheit dabei nicht nur aus ihrer Erfahrung als Psychiaterin, sondern ist auch selbst davon betroffen. Ihr eigenes Erleben der Krankheit hilft ihr dabei, ihre Patient:innen besser zu verstehen: “Ich habe natürlich ein ganz anderes Verständnis von psychischen Erkrankungen als ein Kollege, der das nicht miterlebt hat”. Sie selbst hat ihre bipolare Störung mittlerweile gut im Griff. Dabei geholfen haben ihr neben einer Psychotherapie und den richtigen Medikamenten vor allem der Austausch mit anderen Betroffenen: “Es war nicht mehr nur irgendeine Geschichte im Lehrbuch, sondern da waren Menschen, die mit ihrer bipolaren Störung gelebt haben oder die mit Scham umgehen mussten, die genau solche Gefühle hatten, wie ich sie gerade hatte.” 

Um auch anderen betroffenen Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen eine Möglichkeit zum Austausch zu geben, hat sie  2014 die Arbeitsgruppe “Selbst Betroffene Profis” innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen gegründet. Sie möchte damit gegen das Klischee ankämpfen, dass “Betroffene als Behandler in der Psychiatrie nichts zu suchen haben”. 

Der Podcast Kopfsalat – Der Freunde fürs Leben-Podcast über Depressionen, Gefühle und den ganzen anderen Salat im Kopf erscheint monatlich und kann auf frnd.de sowie auf Apple Podcasts, Spotify und Deezer angehört werden.  

Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über seelische Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich. Mit kreativen und jugendlichen Projekten und Kampagnen wollen Freunde fürs Leben mehr Akzeptanz für die Tabuthemen Depression und Suizid erzeugen.